Transportable Schwimmcontainer
Mobile Schwimmcontainer: KSB Paderborn und KSB Euskirchen kooperieren im Landesprojekt „Narwali“ / Ziel: Möglichst vielen Kindern Wassergewöhnung und Wasserbewältigung zu ermöglichen.
Paderborn/Euskirchen. Schwimmen lernen ist für Kinder heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr. Grund: Häufig fehlt es in den Kommunen an Schwimmbädern, die für Schwimmkurse genutzt werden können. Das Land Nordrhein-Westfalen steuert jetzt mit mobilen Schwimmcontainern dagegen an. Das Modellprojekt „Narwali“ (abgeleitet vom Zahnwal Narwal, der NRW im Namen trägt) soll eine bezahlbare Alternative zu teuren Schwimmbädern bilden und die Quote der Nichtschwimmer deutlich verringern. Der Schwerpunkt soll auf der Wassergewöhnung und der Wasserbewältigung liegen. „Die Wassergewöhnung bildet die Grundlage zum Erlenen der Schwimmtechnik. Narwali kann zur Erlangung dieser Kernkompetenz optimal eingesetzt werden“, erläutert Sportwissenschaftlerin Dr. Anja Wacker vom KSB Euskirchen.
Dafür stellt das Land für jeden Regierungsbezirk einen mobilen Schwimmcontainer bereit. Somit touren bald insgesamt fünf mobile Schwimmbäder durch Nordrhein-Westfalen. „Für den Regierungsbezirk Detmold haben wir als KreisSportBund Paderborn den Zuschlag erhalten und unmittelbar in Absprache mit den weiteren Bünden in Ostwestfalen-Lippe vereinbart, mit dem KreisSportBund Euskirchen zu kooperieren. Diese Zusammenarbeit ist sehr außergewöhnlich und trägt den besonderen Bedürfnissen der Flutgebiete Rechnung“, erläutert Diethelm Krause, Präsident des KSB Paderborn. „Zwischen Eifel und Ostwestfalen liegen rund 200 Kilometer. Aber ich bin sicher, dass uns die Zusammenarbeit stärkt in dem ebenso wichtigen wie ambitionierten Ziel, vielen Kindern einen Zugang zu Schwimmkursen zu verschaffen“, freut sich der Euskirchener Landrat Markus Ramers, zugleich 1. Vorsitzender des KSB Euskirchen. Realisiert werden soll dieses durch die Anschaffung eines mobilen Schwimmcontainers, der innerhalb der beiden Regionen bedarfsgerecht eingesetzt werden kann. Die Projektdauer ist auf zwei Jahre begrenzt. Der KSB Euskirchen stemmt als operativer Projektträger die Durchführung des Projektes.
In den letzten Wochen hat sich die Arbeitsgruppe bestehend aus Vertretern des KSB Paderborn und des KSB Euskirchen intensive Gedanken über die speziellen Anforderungen gemacht, die an den Wunsch-Schwimmcontainer und die Umsetzung gestellt werden. „Das Landesprogramm ermöglicht einmalige Voraussetzungen und daraus wollen wir das Beste für unsere Regionen machen. Daher haben wir kein Produkt von der Stange gesucht“, erklärt Ralf Pahlsmeier vom KSB Paderborn den Anspruch.
Vor allem die optimale sportliche Nutzung auf der einen Seite und die logistischen Herausforderungen auf der anderen Seite sind bei dem Projekt unter einen Hut zu bekommen. „Um zeitgleich viele Kinder betreuen zu können, wollen wir möglichst viel Wasserfläche schaffen. Gleichzeitig darf der Container aber nicht zu groß und zu hoch sein, damit er auch transportfähig ist“, schildert der Euskirchener KSB-Projektmitarbeiter Martin Sommer die größten Anforderungen. Belüftung, Qualität des Wassers sowie weitere Themen mussten ebenfalls geklärt werden.
Auf dem Angebotsmarkt fündig geworden sind sie bei einem nordrhein-westfälischen Hersteller aus Eschweiler. Das Unternehmen hat sich auf den Bau von Containerpools spezialisiert und auch schon erste ähnliche mobile Schwimmcontainer in Betrieb genommen. So konnte die Arbeitsgruppe den ersten ausgelieferten Narwali-Schwimmcontainer vor Ort in Stolberg besichtigen und weitere wichtige Erkenntnisse sammeln. Anschließend ging es in die Produktionshalle des Herstellers. Dort wurden die KSB-Vertreter von Geschäftsführerin Verena Engelbrecht empfangen. Nach einem Rundgang durch die Produktionshallen ging es anschließend in die Detailarbeit. „Dass wir auch diesen Schwimmcontainer für das Narwali-Projekt in NRW bauen dürfen, freut uns sehr. Die Anforderungen an mobile Schwimmcontainer sind komplex, aber wir können hier unsere Erfahrungen und Expertise bestmöglich einbringen“ erklärt Verena Engelbrecht.
Geplant ist, dass die ersten Kinder noch vor den Sommerferien 2024 ins Wasser springen können. Bis dahin ist aber für die Arbeitsgruppe keine Zeit zum Ausruhen. Die Planungen der Standorte sind abzustimmen und die genaue Umsetzung des Transports zu klären.